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Erlebtes - Erzähltes - Aktuelles

Nachbestellung Chronik 100 Jahre Oppendorf - Neuauflage

Nach insgesamt 4 Bestellungen werden wir die Chronik NICHT mehr neu auflegen.

Immer wieder wird nach der in 2020 erschienen und leider bereits vergriffenen Chronik "100 Jahre Siedlung-Oppendorf" gefragt. Wir planen nun einen Nachdruck dieser Ausgabe.

Dies ist leider nicht mehr zu den alten Konditionen möglich. Die Preise für Papier, Energie und andere Sachen sind massiv gestiegen. Wir haben verschiedene Angebote von Druckereien eingeholt. Eine Neuauflage von 50 Exemplaren kostet jetzt zwischen 26 € und 28 €.
Wir würden den Auftrag nur erteilen, wenn uns konkret mindestens 50 Bestellungen vorliegen.

Ab jetzt sammeln wir verbindliche Nachfragen (bitte mit kompletten Kontaktdaten) unter bestellung@siedlung-oppendorf.de, oder schriftlich bei
Ralf Grützner (Ulmenweg 76, 24149 Kiel)
und Claudia Becker (Trenntrader Weg 10a, 24149 Kiel).

Ein besonderes Fundstück wurde unserer Siedlergemeinschaft von Thorsten Rathjen aus dem Kiebitzbek übergeben. Es handelt sich um den Spaten, mit dem 1979 der erste Spatenstich bzw. Richtfest für das Oppendorfer Neubaugebiet getätigt wurde. Prominenter Gast zu diesem Ereignis war der damalige Innenminister Uwe Barschel.
In der aktuellen Chronik "100 Jahre Oppendorf" ist auf Seite 117 ein Foto dieses Tages mit dem Innenminister abgebildet.

Wir danken an dieser Stelle ganz herzlich Thorsten Rathjen für die Überlassung dieses besonderen historisch wertvollen Gartengeräts, dessen Gravur auf der Titelseite zu sehen ist.

Geschichte der Siedlung erleben - 12 Infotafeln laden dazu ein
Denn seit Ende September 2020 - aufgrund der Corona-Pandemie war eine frühere Aufstellung nicht möglich - sind in Oppendorf insgesamt zwölf Infotafeln zu finden, die über die Geschichte der Siedlung erzählen und u.a. die obigen Fragen beantworten. Die Mitglieder der "Initiative 100 Jahre Siedlung Oppendorf" hatten die Idee, diese Schautafeln zu erstellen und haben bereits 2019 Fotos zusammengetragen, Texte erstellt und Standorte für die Tafeln ausgesucht. Die Infotafeln wurden mit Geldern der Landeshauptstadt Kiel gefördert. Die wetterfesten und in ganz Oppendorf verteilten Schautafeln sind einheitlich gestaltet: jede Tafel enthält eines oder mehrere historische Abbildungen aus Privatbesitz, erklärenden Text sowie einen QR-Code, der auf die Homepage der Siedlung Oppendorf führt. Ob Erfrischungshalle aus der Gründerphase der Siedlung, die Entwicklung des "Neubaugebiets" oder die Geschichte der Selbstversorgungsgärten und heutigen Gartenparadiese - die Tafeln informieren in kleinen Häppchen über viele Entwicklungen, die Oppendorf ausmachen. Manche davon gibt es noch heutige, andere sind Geschichte. In jedem Fall laden die Infotafeln zu einem interessanten Spaziergang durch den Ort ein.

SHUTDOWN
Wir müssen neue Worte lernen. Das Jahr 2020, unser Jubiläumsjahr, hat uns viele Veränderungen gebracht. Ein 'shutdown' ist eigentlich das unbezahlte Beurlauben der amerikanischen Staatsbediensteten, oder das Ausschalten eine Computers. Neue jedoch das Herunterfahren des öffentlichen Leben bis zu einem 'Lockdown'. Warum das?
Wer geschichtsbewußt sein Vokabular auffrischen will schmökert 'Asterix und Oberlix'. Die beiden gallischen Helden bestreiten u.a. ein Wagenrennen gegen die römischen Wagenlenker 'Coronavirus' und 'Bleifus'. Was einem nicht unbedingt weiter hilft. Plötzlich ist das Coronavirus Grund für ein Shutdown, denn es hat zu einer Pandemie geführt, einer Seuche weltweiten Ausmaßes gegen die es noch kein Medikament und keine Schutzimpfung gibt. Einige Virologen haben schon vor Jahren davor gewarnt. Nun müssen wir ihnen Glauben schenken und uns bei einem 'Lockdown' einrichten.
Einschränkung der Verwaltung (Shutdown), Reiseverbot, Kontaktverbot, Schließung der Universitäten, Hochschulen, Schulen und Kindergärten. Keine Veranstaltungen oder Versammlungen, Schließung der Restaurants Spielplätze und Sportstätten. Industrie, Handel und Gewerbe reduzieren ihre Tätigkeiten. Zulieferungen aus dem ebenso betroffenen Ausland sowie die Nachfrage nach Dienstleistung und Produkten brechen ein. Also ein 'Lockdown'.
Ist das notwendig? Die Meinungen gehen dort auseinander. Einige Staaten setzen auf die Durchseuchung der gesamten Bevölkerung um eine 'Herdenimmunität' zu erreichen. Das hätte zu Folge, dass die Alten, Schwachen und Vorgeschädigten auf der Strecke bleiben könnten.

In Deutschland setzt man auf restriktive Maßnahmen um die Verbreitung des Virus zu Verlangsamen, die Kliniken zu optimieren und die Bevölkerung zu motivieren sich und andere zu schützen. Das gilt natürlich auch für uns Oppendorfer, man hat die Kinder den ganzen Tag ums Haus, man fährt nicht mehr shoppen, kauft nur noch das Notwendigste. Der Chor 'Quer Beet' muss seine Übungsabende und Auftritte einstellen. Die Frauengruppe und der Skatabend sind gestrichen.

Man bleibt zu Hause und macht Sachen die man schon immer mal machen wollte, entrümpeln, entsorgen, renovieren und gestalten. Es profitieren Haus, Hof und Garten. Das Gespräch mit den Nachbarn ist bei dem geforderten Abstand (social distancing) von ca. 2 m möglich. Am liebsten mit einer Gesichtsmaske. Sie ist in Geschäften vorgeschrieben zu tragen. Ein rares Gut weil ein weltweiter Bedarf besteht.

Wer kann näht sich eine selbst. Inge Waldaukat hat sich ihre Nähmaschine gepackt, Stoff besorgt und hat angefangen zu nähen. Unmengen von bunten Gesichtsmasken. Täglich öffnete sie ihren kleinen Verkaufsstand am Mondspiegel unter den blühenden japanischen Kirschbäumen für ein paar Minuten, dann ist die Tagesproduktion ausverkauft.

Inge Waldaukat näht Gesichtsmasken

Der Verkauf findet am Mondspiegel unter der Kirschblüte statt

Es ist doch erstaunlich, dass sich parallel zur Geschichte Oppendorfs auch die Geschichte weltweiter Seuchen (Pandemie) jährt. Zwischen 1918 und 1920 grassierte die Spanische Grippe mit vielen Millionen Opfern. In den Annalen Oppendorfs ist darüber nichts zu finden. Dazwischen hatten wir HIV, Vogelgrippe, Ebola, Asiatische Grippe, Hongkong Grippe, Russische Grippe und Schweinegrippe. Diese ist anders und wir sind nicht vorbereitet und müssen erst lernen uns zurück zu nehmen.

Unsere Planung für die 100 Jahr-Feierlichkeiten gingen in die Endphase und mussten leider gestoppt werden (Shutdown). Wir werden wahrscheinlich noch viele Monate mit der Gefahr der vielfachen Ansteckung durch den Coronavirus rechnen müssen. Daher ist davon auszugehen, dass die Einschränkungen ( Lockdown ) mehr oder weniger aufrecht erhalten bleiben.

Shutdown der Arbeitsgruppe 'Oppendorfer Chronik' mit Gesichtsmaske und social distancing

Gruppenaktivitäten und alljährliche Veranstaltungen in der Siedlung

Immer wieder tauchten Erinnerungen an die unterschiedlichsten Angebote aus der Siedlung Oppendorf auf. So manch einer Veranstaltung wurde hinterher getrauert, schwelgen in angenehmen Momenten: "Oh wie war das schön!".
Die hier aufgelisteten Angebote sind garantiert zu ergänzen. Wir freuen uns, wenn ihr unseren Überblick mit Euren Erinnerungen und den dazugehörigen kleinen Geschichten erweitert, denn wir wollen die Seite weiter wachsen lassen.
Schreibt uns doch eine Email unter post@siedlung-oppendorf.de

  • Von der Kirche mit Pastor Müller wurde einmal im Monat eine "Teestube" organisiert. (Es kam auch vor, dass Eltern ihr Mädchen da weggeholt haben, denn "da wurde ja geraucht und getrunken"
  • Eine Jugendgruppe hat sich gegründet, die später unter dem Dach des Siedlerbundes in eine Squaredancegruppe überging. (an die genaue Jahreszahl dieser Angebote konnten wir uns nicht mehr erinnern.)
  • Noch länger her ist es, dass der SC Concordia Oppendorf im Wasserwerk Schwimmunterricht angeboten hat. Später schloß sich dieser Verein mit dem Sportverein Schönkirchens zu der TSG Concordia Schönkirchen zusammen.
  • Ab 2002 wurde mit viel Engagement von Dave Parker jeden Samstag bei Wind und Wetter auf der Wiese am Wasserwerk Schlagball gespielt inklusive alljährlicher Fahrt nach Spiekeroog zum Schlagballturnier.
  • Es fanden regelmäßige Spieleabende im Siedlerheim statt, Jugendliche organisierten UNO-Turniere, die Skatrunde und das Laternelaufen wird bis heute gepflegt.
  • Der Siedlerbund fuhr mit den Jugendlichen einmal im Jahr in den Hansapark,
  • organisierte das Laternelaufen, das auch als Lampignonfahrt auf der Schwentine in Zusammenarbeit mit Familie Kühl von der Schwentinetalfahrt (http://schwentinetalfahrt.de/) veranstaltet wurde.
  • Genauso die alljährlichen Mondspiegelfeste im Rahmen der Kieler Woche
  • Straßenfeste & Straßenflohmarkt wurden von den Bewohnern ins Leben gerufen
  • Die Frauengruppe fing an, Herzkissen zu nähen:
    https://herzkissenaktionkiel.blogspot.com/2015/11/maritimes-aus-oppendorf.html
  • Nähtreff, Klönschnack, Frauengruppe und-und-und

Tagesablauf in der Siedlung Oppendorf für Teenager in den 1970/80ern

Jeden Samstag von 8-12 Uhr Gartendienst, auch wenn "egal wie lange gefeiert wurde" oder man mit "dunen Kopf" nach Hause gekommen ist => Der Garten wurde "schier" gemacht. Unkraut jäten - damit keine Energie verloren geht, sondern in Pflanze.
Wichtig war:
...den Weg vor dem Haus krauten und harken, damit es gut aussieht, denn "Tante Gretel kommt zu Besuch". Vielleicht auch Kartoffeln oder Spargel behäufeln.
Punkt 12 Uhr gab es Mittag essen und bis 15 Uhr war Mittagsruhe. Endlich konnte man sich ausruhen.
In vielen Familien war die Einhaltung der Mittagsruhe heilig. Als Kind hatte man zwischen 13-15 Uhr, z.B. im Sommer, wenn die Nachbarn draußen auf der Liege lagen, mucksmäuschen still zu sein... und wehe, wenn angefangen wurde zu singen oder man andere Geräusche von sich gab.

Manchmal wurde in Absprache mit einem Bauern ein Fuder Mist auf die Straße gekippt, dass sich dann mit den Nachbarn geteilt wurde und schnellstmöglich auf dem "Land" verteilt werden musste. Denn schließlich mussten alle noch baden, um bis zur Sportschau am Samstag um 18 Uhr fertig zu sein. Nach der Sportschau gab es Abendbrot.

Die Schulwoche war eine 6 Tage Woche, ja, auch der Samstag gehörte dazu. Nach der Schule gab es zu Hause gleich Mittag essen und dann hatte man die Wahl Gartenarbeit/ Frondienst oder Hausaufgaben. War das fertig, ging es ab in den Wald. Jeden Tag aufs Neue.
Dort wurde gestromert, auf Bäume geklettert, Dämme wurden in den Mühlenbach und Höhlen in die Wände der Wolfsschlucht gebaut. Der erste Kuss genossen, ein bisschen Knutschen, heimlich eine Zigarette geraucht. Auch gab es 2 "Affenschaukeln" über die Schlucht und wer sich nicht halten konnte, musste sich eben loslassen. Es gab zwar keine Brüche, aber der eine oder die andere ist schon mal umgeknickt. Zurück nach Hause ging es 18/18:30 Uhr zum Abendessen.
Inzwischen sind diese speziellen Plätze und Wege in die Wolfsschlucht durch die Waldarbeit unpassierbar. Wolfsschlucht heißt dieser Platz, weil hier die Bauern der Umgebung die Wölfe zusammengetrieben haben.

Dieses Stromern durch den Wald mit seinen "geheimen Plätzen" und Pfaden wurde von Fritz Gäbel sowie einigen Eltern an die Kinder weitergegeben. Kaum war er von der Arbeit zurück, warteten schon die ersten Kinder. Manchmal verkleidet als Ritter, Burgfräulein oder Knappe zogen sie jeden Nachmittag zusammen in den Wald.
In Eigeninitiative hatten die Kinder einen Briefkasten angebracht. Das war ein Treffpunkt oder für Nachzügler wurden Nachrichten hinterlassen, damit sie wussten, was an dem Tag angesagt war. So gab es immer einen verlässlichen Informationsaustausch.
Diese täglichen Aktionen fanden die Aufmerksamkeit einer Grundschullehrerin. Eltern begleiteten die als Schulausflug initiierte Druidenprozession mit der Klasse vorbei an der 100jährigen Eiche, hin zu einem Steinkreis mit bengalischen Feuern in der Wolfsschlucht.

Was bedeutet "Wohnen in der Siedlung Oppendorf"?

"Ich bin hier groß geworden und nach der Bundeswehr und meiner Ausbildung ergab sich die Möglichkeit, hier Fuß zu fassen. "Back to the roots" Du hattest und hast hier Alles. Die Nähe zur Stadt Kiel und zum Wald, ein Teil der Freunde sind noch hier gewesen. Was will ich mehr."

Das Ende der 1970er/1980er Jahre kann neben der Gründungszeit und dem Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg als weitere Zeit des Wandels in der Siedlung angesehen werden. Das Thema Hinterlandbebauung erwies sich als strittiger Punkt, der zu vielen Austritten im Siedlerbund führte.
Auch jetzt (nach 100 Jahren) wird das Leben in der Siedlung von vielen als erneute Zeit des Wandels empfunden. Ein klassischer Generationswechsel ist in Gang. Viele Häuser finden neue Eigentümer, Häuser werden grundüberholt oder es entstehen neue Bauten. Grundstück werden geteilt, es entstehen 2 oder 3 Grundtücke. Nur noch wenige Grundstücke haben ihre ursprüngliche Größe.
Was die Siedlung Oppendorf aber von vorn herein auszeichnete, ist die vielseitige Nutzung der großen Grundstücke - heute wie gestern.

Versorgung & Leckereien aus der Siedlung

Von "älteren Siedlern" hört man immer wieder, dass es hier in der Siedlung Oppendorf überall kleine "Hausläden" im Vorbau, dem Nebenzimmer oder dem Keller eines Hauses gab.
Kinder setzten die von den Nachbarn geschenkten Pfennige schnell in Bonbons beim A&O um. Ältere trafen sich abends im Keller auf einen gemütlichen Schluck. Dort gab es dann auch Rauchwerk und andere Genussmittel.
Die "historische Stadtteilführung" wird uns einen Eindruck vermitteln, was es in der Siedlung Oppendorf alles gab.

Was ist davon jetzt noch übrig? Der Drogerist, der Friseur, der Kohlenhändler, die A&O- Läden sind nicht mehr in der Siedlung zu finden. Viele erinnern sich noch an den leckeren Geschmack der Würstchen des Schlachter Prien.
Wer genau hinschaut, findet im Landweg 2 einen Obst- und Gemüsehandel sowie den Wagen des Passader Backhauses oder Bofrost oder Rieckens Landmilch GmbH aus Großbarkau oder-oder-oder. Da gibt es bestimmt noch mehr.

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